Wald ist Zukunft 2020


Die LandFrauen trafen sich mit Förster Falk Schmidt zu einer Spaziertour durch den Wald vor der Haustür und ließen sich den Umbau der Wälder an das Klima erklären.

 

Falk Schmidt ist seit 2013 für Lohe, Elsdorf und Tetenhusen der zuständige Revierleiter und musste gleich in seinem ersten Jahr in der Loher Försterei die Schäden der beiden Orkane “Christian” und “Xaver” bereinigen.

 

Der Förster zeigte den LandFrauen drei unterschiedliche Waldbilder im Tetenhusener Forst, mit denen man dem Klimawandel durch Aufforstung begegnen will. Die erste Fläche ist nach dem Sturm durch Selbstaussaat wieder aufgewachsen und in erster Linie von Lärchen geprägt. Hier müsse er nur wenig regulierend eingreifen und lasse der Natur seinen Lauf, so Schmidt. Beim  zweiten Waldbild sahen die Landfrauen eine eingezäunte Fläche, in der durch Saat und  Naturverjüngung eine strukturreiche, stabile und ökologisch wertvolle Mischwaldgeneration heranwächst. Der „Nachwuchs” besteht aus Buchen, Douglasien und Küstentannen. Durch die Einzäunung wird gewährleistet, dass der Verbiss durch Rehwild dem Aufwuchs der jungen Bäume nicht schadet.

 

Das dritte Waldbild zeigte eine Waldfläche, in der auch aufgeforstet wurde, die aber ohne Einzäunung zurechtkommen muss. Durch einen größeren Bejagungsdruck werden die jungen Bäume vor dem Wildverbiss geschützt.

 

Förster Schmidt erklärte auch, dass es mit der Holzernte Geld zu verdienen gilt und dafür seien die alten Fichtenbestände eine gute Grundlage. Der Tetenhusener Standort mit dem sandigen Boden lasse  aber die Bäume nicht so schnell und umfangreich wachsen wie auf anderen Standorten. Genau dort setzt die Arbeit des Försters an, der mit seinem Fachwissen die waldbaulichen Ziele der Schleswig-Holsteinischen Landesforste durchsetzt. Als Förster ist er verantwortlich für die nachhaltige Nutzung von Holz in nur so großen Mengen, das es nachwachsen kann. Auch muss er den behutsamen Maschineneinsatz unter Berücksichtigung von Vegetation und Boden bedenken. Der Verzicht auf Pestizide und Dünger sei selbstverständlich, so Schmidt.

 

„Wir hatten das Gefühl, das Förster Schmidt den Umbau des ihm anvertrauten Revieres im Griff hat und es ihm gelingt, die einstigen reinen Nadelbaumbestände durch Pflanzung, Saat und Naturverjüngung zu leistungsfähigen Mischwäldern zu entwickeln, die auch Klimaextremen gewachsen sind“, sagte Sylke Messer-Radtke, Vorsitzende der Tetenhusener LandFrauen und Kreisvorsitzende Schleswig-Flensburg, Kreisteil Schleswig, nach dem Rundgang. „Besonders werden wir seinen Ausdruck „Rohhumus” behalten, denn so nannte er die dicken Moosschichten, die es dem Regenwasser schwermachen, an die Wurzeln der jungen Pflanzen zu gelangen“.

 

(Bild oben: An Hand einer gerade gefällten Fichte zeigte Förster Schmidt den LandFrauen die Zerstörungswut des Borkenkäfer und des Fichtenbohrers.)

 

Text: Ute Reimers-Raetsch

Veröffentlicht in der Mai-Ausgabe "Kropp-Stapelholm aktuell".